„Schnell“ Kuchen backen – ein Protokoll

Am gestrigen Mamamontag hatte ich keinen Bock auf Spielplatz. Es war recht windig, und der kleine Kaaskop mag keinen Wind. Außerdem hatten wir am Tag davor schon gaaaanz viel Zeit draußen verbracht UND waren wir beide etwas verschnupft (was wahrscheinlich auch der Grund dafür war, dass der kleine Kaaskop von 7:20 Uhr bis kurz vor zehn (!) bei mir im großen Bett weitergepennt hatte). Nachdem wir nach dem Mittagessen eine gefühlte Stunde ca. 20 Minuten ein Bild für Papa gemalt und geklebt hatten (Memo an mich: billigeres Masking Tape kaufen, zwecks Schonung meiner Geizkragennerven!), dachte ich mir: backen wir doch schnell einen kleinen Kuchen für den Nachmittagskaffee! Hinterher dachte ich: warum tu ich mir das eigentlich an? Dazwischen gestaltete sich unsere „schnelle“ Backaktion folgendermaßen:

14.30 Uhr: Ich suche schnell die wenigen benötigten Zutaten zusammen, bevor der kleine Kaaskop von seinem Hocker aus irgendwelchen Scheiß mit den bereitliegenden Backutensilien anstellen kann.

14:32 Uhr: Ich stelle die Backschüssel zum Abwiegen des Zuckers auf die digitale Küchenwaage. Der kleine Kaaskop füllt währenddessen die zweite Schüssel für das abzuwiegende Mehl mit Wasser, grr!

14:35 Uhr: Hilfsbereit wie er ist, hat der kleine Kaaskop zwei Hände voll Zucker aus der Schüssel rausgenommen und auf der Arbeitsfläche verteilt, als er versuchte, ihn wieder in die Tupperdose mit Schiebeöffnung zurückzufüllen. Merke: auf die Folgen vorbereit sein, wenn man zu einem Zweijährigen sagt: „Oh, das ist zuviel Zucker, wir müssen etwas wieder rausnehmen.“ Das könnte er wörtlich nehmen!

14:40 Uhr: Der kleine Kaaskop darf die in der Mikrowelle weichgemachte Butter zum Zucker und Ei geben. Der bereitgestellte Löffel wird ignoriert, mit den Händen geht das bestimmt auch. Der kleine Kaaskop denkt: „Oh, das ist aber schön weich und flutschig! Hey, das quillt ja lustig zwischen den Fingern hervor!“ Mama denkt: „Sch….!“ Merke: VOR dem Überreichen der Butter konkrete Anweisungen geben, und nicht sagen: „Tu die Butter mal da rein.“ Merke auch: Butter vom Wasserhahn und den Händen zu entfernen, macht keinen Spaß.

14:45 Uhr: Der kleine Kaaskop will den Mixer unbedingt alleine festhalten. Na gut. Nachdem ich ihn davor bewahrt habe, seine rechte Hand mitzumixen, wird ihm wohl das Vibrieren des Mixers zu viel und überlässt er mir den Mixer, yes! Schnell die Zucker-Butter-Ei-Masse am Rand der Schüssel auch untermischen…

14:47 Uhr: Der kleine Kaaskop darf das Mehl löffelweise in die Schüssel geben. Zum Glück hatte ich sowieso ein wenig zuviel abgewogen. Die Arbeitsfläche weist nun neben Zucker und Butter auch Mehl auf. Hmpf. Merke: wenn dein Kind linkshändig ist, sollte es bei einer solchen Löffelaktion nicht rechts neben der Schüssel stehen. Merke auch: „Gib mal einen Löffel hier in die Schüssel“ ist nicht konkret genug: der kleine Kaaskop führte mit fragendem Blick den leeren (!) Löffel Richtung Schüssel, hihi!

14:52 Uhr: Ach, ein bisschen mehr Kokosraspel als geplant schadet ja nicht….

14:55 Uhr: Die beiden Bärchenformen werden gefüllt. Der Teig ist zäher als gedacht, aber mittlerweile herrscht in der Küche eh so ein Chaos, dass es mir diesmal nichts ausmacht, dass der kleine Kaaskop weder mit dem Löffel noch mit den Händen im Befüllen seines Bärchens reüssiert und stattdessen den Teig überall hinschmiert.

15:00 – 15:30 Uhr: Die Küchlein backen, der kleine Kaaskop malträtiert mit einem Duplo-Auto die Wohnzimmerwand und Mama putzt die Küche.

15:45 Uhr: Zumindest hat sich der Aufwand gelohnt: der Kuchen ist oberlecker!

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(Ja, er hat hier ein rosa Kleidchen an. Er wollte unbedingt eins an, und dieses hatte ich als ehemalige Nähvorlage in der Schublade liegen.)

18:00 Uhr: Der kleine Kaaskop hat keinen Appetit auf Abendessen.

19:00 Uhr: Mama findet heraus, dass IRGENDJEMAND hinter dem Vorhang in der Zimmerecke einen geheimen Kokoskuchen-Essplatz eingerichtet hat. *Seufz*. *Grins*.

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